- Warum machen wir in jeder Woche einen Projekttag?
- Wir wollen noch stärker die Fragen und Interessen der Schülerinnen und Schüler (SuS) einbeziehen.
- Das fächerübergreifende Arbeiten wird erleichtert. Dies halten wir für wichtig, weil sich die Welt den Kindern nicht in Fächern, sondern immer in ganzheitlichen Phänomenen präsentiert.
- In der Projektarbeit können die SuS wichtige Kompetenzen für die Gestaltung der Zukunft („Future skills“) erwerben:
- Teamarbeit und Konfliktfähigkeit
- Selbstorganisiertes und intrinsisch motiviertes Lernen
- Kreativität
- Kommunikation
- Vernetztes Denken
- Wir haben den Ausbau des Projektunterrichtes in unserem Leitbild festgehalten, das mit allen KollegInnen und Elternvertretern erarbeitet wurde.
- Der neue BNE-Erlass und der Erlass zur Stärkung der Demokratiebildung fordern eine stärkere Einbeziehung der Schüler.
„Die Entwicklung einer partizipationsorientierten, demokratischen Schulkultur kann durch eine Vielzahl abgestimmter Maßnahmen, wie z.B. durch die Einrichtung von Klassenräten, Schülerinnen-/ Schülerparlamenten, von Schülerinnen und Schülern selbstverwaltete Arbeitsgemeinschaften, Vollversammlungen, Projektlernen, die (Weiter-)Entwicklung einer Feedbackkultur oder die Stärkung von Peer-Learning, gefördert werden.“
2. Unser Vorbild
Dieses Video veranschaulicht sehr schön die Ziele des Projekttages:
FREI DAY – Der Film
3. Kriterien für einen guten Projektunterricht
Projektunterricht ist auch Unterricht, dh. es ist Arbeitszeit, die möglichst sinnvoll und effektiv genutzt werden soll. In der Projektarbeit können die Kinder nicht einfach nur machen, was sie wollen, denn auch am Projekttag wird Leistung erwartet. Aber für diese Leistung bieten wir auch jede Menge Sinn an. Deshalb gelten folgende Kriterien für unseren Projekttag:
- Visionenorientierung:
Der Unterricht richtet sich an einem Entwurf der erwünschten gesellschaftlichen Entwicklung und nicht an einem Katastrophenszenario aus. - Vernetzendes Lernen :
Vernetzungen in den Bereichen „lokal – global“,
„Umwelt – Wirtschaft – Soziokulturelles“ und „Gegenwart – Zukunft“ erfolgen im Unterricht explizit und angeleitet. - Partizipationsorientierung:
Die Schüler*innen beteiligen sich an ausgewählten Entscheidungen, die das einzelne Kind oder die Klasse als Gesamtheit betreffen, und sie tragen die Folgen dieser Entscheidungen mit. - Handlungs- und Reflexionsorientierung
Im Unterricht findet eine Abfolge von handelnder Auseinandersetzung mit dem Unterrichtsgegenstand und anschließender Reflexion statt. Dies führt zu vertieftem Wissen.
- Zugänglichkeit:
Den Kindern werden im Unterricht anspruchsvolle Inhalte und ihren Interessen entsprechende Materialien zugänglich gemacht. - Verbindung von sozialen, selbstbezogenem und methodenorientiertem mit sachbezogenem Lernen
Lernziele im sozialen, persönlichen oder methodischen Bereich werden in der Auseinandersetzung mit dem Sachthema erworben und nicht in separaten Unterrichtssequenzen angestrebt.
Um das Lernen abwechslungsreich und anspruchsvoll zu gestalten, versuchen wir auch immer diese Kompetenzen bei der Planung eines Projektes mitzudenken:
Die fünf grundlegenden Kompetenzen der Kognitiven Landkarte: A-E-I-O-U-Methode
A Argumentieren: Auseinandersetzen mit Sachfragen, Begründen, strukturierte Gesprächsformen (logisch-kausales Denken) unter der Fragestellung: „Warum kann man es so oder anders machen?“
E Erkunden: das Erforschen, Experimentieren, Entdecken und Befragen von Dingen, Phänomenen und Lebewesen (analytisches, experimentelles Denken) unter der Fragestellung: „Was ist Sache? Wie ist es?“
I Imaginieren: Vergangenes, Zukünftiges vergegenwärtigen oder Bekanntes verändern oder verfremden (modellhaftes Denken) unter der Fragestellung: „Wie wäre es, wenn …?“
O Ordnen: Zusammenstellen, Ausrichten oder Gliedern von etwas sowie das Finden von Zusammenhängen oder das Aufstellen von Regeln (systematisches Denken) unter der Fragestellung: „Welchem Plan folgt es? Wie passt es zu andern?“
U Urteilen: Bilden von Standpunkten, Meinungen oder Erkenntnissen, selbstkritisches Reflektieren oder Interpretation (kritische Vernunft) mit der Fragestellung: „Was bedeutet das für mich, für dich, für andere? Wie ist das zu beurteilen?“
(vgl. von der Groeben/ Kaiser 2012, S. 34 ff).